Narrenbrunnen - Ettlingen-Innenstadt - Vorderer Schlossplatz

Narr auf Stele über Brunnentrog stehend
Narr über Brunnentrog stehend in Nahaufnahme

Erstellt:

1549

Material:

Sandstein

Historie / Beschreibung:

Der 1549 entstandene Narrenbrunnen ist der älteste Brunnen seiner Art im südwestdeutschen Raum. 1549 steht auf dem Brunnen, aber er könnte auch älter sein. Offiziell erwähnt wird er bereits 1532 in der Renovation des Frauenalber Klosters. Bis 1870 stand er vor dem Gasthaus "Zum Sternen" und wurde auf dem Schlossvorplatz neu aufgestellt. Der Trog erhielt zweiseitig eine muschelähnliche Form. 1963 bekam er wieder ein dem Original ähnlich gestaltetes Aussehen. Seitdem dient der Brunnentrog aus dem 19. Jahrhundert als Blumenschale im Watthaldenpark. Die Originalfigur des Narren steht im Museum. Statt ihrer ziert eine Kopie den Brunnen. Der Narr auf dem Brunnenpfeiler trägt höfische Kniehosen und ein Narrenhemd mit Kappe. Die linke Hand hat er an den Säbelgriff gelegt. Mit der rechten Hand hält er das Narrenzepter. Aus seiner umgebundenen Tasche schauen weitere Narren heraus. Zu seinen Füßen kauert ein kleiner Narr, der dem Betrachter sein entblößtes Hinterteil entgegenstreckt. Er hat seinen Kopf auf die Tafel in seinen Händen gelegt und weint. Auf der Tafel steht geschrieben: LAS MICH UNFERACHT BEDENCK DER WELT WYSHEYT UND BRACHT IST VOR GOT EIN DORHEIT GEACHT! (= Verachtet mich nicht, bedenket: Alle Weisheit und Pracht dieser Welt ist vor Gott nur eine armselige Torheit!). Nach der im Volk verbreiteten Sage ist der Brunnen dem Andenken des Hansele von Singen gewidmet, dem Hofnarren des Markgrafen Ernst. Hinweis darauf findet man auf dem Brunnenpfeiler, dort befindet sich die Portraitmedaille dieses Narren. Der Pfeiler selbst ist mit Ornamenten verziert.