Ehrenbürger von Ettlingen
Kernstadt
Ludwig Albert (1847-1923)
Ludwig Albert wurde 1891 Pfarrer in Ettlingen und wurde mit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche betraut. Auch errichtete er verschiedene soziale und caritative Einrichtungen in Ettlingen und wurde hierfür 1921 zum Ehrenbürger ernannt.
Prof. Dr. Karl Albiker (1878-1961)
Der bekannte Bildhauer Karl Albiker war mehrfach in Ettlingen als Künstler tätig und dozierte als Professor an verschiedenen hochangesehenen Kunstakademien. Für sein künstlerisches Schaffen in ganz Deutschland wurde er 1951 zum Ehrenbürger der Stadt Ettlingen ernannt.
Anton Bell (1815-1904)
Seit 1835 war Anton Bell als Unterlehrer am Lehrerseminar in Ettlingen angestellt, dort unterrichtete er Musik und leitete den Chor des Gesangvereins Liedertafel. Zu seinem 50. Dienstjubiläum erhielt er 1882 die Ehrenbürgerwürde.
Florian Buhl (1826-1910)
Unter den Arbeitern der Papierfabrik der Gebrüder Buhl genoss Florian Buhl ein hohes Ansehen. Er setzte sich für ihre Sorgen und Nöte ein und baute die Fabrik weiter aus. 1905 erhielt er als Anerkennung für seine Verdienste die Ehrenbürgerwürde.
Rudolf Buhl (1857-1941)
Nicht nur als Firmeneigentümer der Papierfabrik der Gebrüder Buhl, sondern auch als Mitglied des Bürgerausschusses und des Gemeinderates beeinflusste Rudolf Buhl die Entwicklung der Stadt. Für seine 30-jährige Amtszeit als Gemeinderats-Mitglied wurde er 1922 mit der Ehrenbürgerwürde geehrt.
Helmuth Gietz (1911-1993)
Unter der Führung von Helmuth Gietz wurde der Erbprinz in der kulinarischen Fachwelt bekannt. Weniger bekannt ist jedoch, dass er sich auch sozial in der Stadt engagierte und Gastmahle für Hilfsbedürftige ausrichtete. Für seine Verdienste für die Stadt wurde er 1986 zum Ehrenbürger ernannt.
Paul von Hindenburg (1847-1934)
Im Ersten Weltkrieg diente Paul von Hindenburg als Generalfeldmarschall und als Chef des Generalstabes. Später wurde er zum Reichspräsidenten gewählt und erhielt 1933 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Ettlingen.
Ettlingen steht dieser Ehrenbürgerschaft heute nicht nur kritisch, sondern aus Gründen der Dolchstoßlegende, der Auflösung des Reichstags und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch Hindenburg distanziert gegenüber. Dennoch hat sich die Stadt und der Gemeinderat Ettlingen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gegen eine Aberkennung des Status als Ehrenbürger entschieden. Um weder eine Verfälschung noch eine Beschönigung der Stadtgeschichte herbeizuführen und damit den geschichtlichen Tatsachen gerecht zu werden, wird Paul von Hindenburg daher weiterhin als Ehrenbürger der Stadt Ettlingen aufgeführt.
Karl Hofheinz (1839-1917)
Über 40 Jahr unterrichtete Karl Hofheinz an der Gemeinschaftsschule Ettlingen. Außerdem war er in der evangelischen Gemeinde als Organist und als Leiter des Kirchenchores tätig. Für seine langjährigen Verdienste als Lehrer für die Stadt wurde er 1904 mit dem Ehrenbürgerrecht ausgezeichnet.
Helma Hofmeister-Jakubeit (1941- )
Für ihr umfangreiches und langjähriges Wirken um die Stadt und insbesondere im Bereich der Altenpflege und dem Hospiz wurde 2023 Helma Hofmeister-Jakubeit die Ehrenbürgewürde der Stadt Ettlingen verliehen. Sie war grundlegend beim Aufbau der Hospizarbeit in Ettlingen und im Landkreis Karlsruhe beteiligt und ist Gründungsmitglied des Förderverein Hospiz Ettlingen.
Augustin Kast (1876-1950)
1922 kam Augustin Kast als Pfarrer nach Ettlingen. Er linderte während der Inflationsjahre die Not der Bürger und gründete die Bau- und Spargenossenschaft Alba. Auch schrieb er Aufsätze und Artikel über die Geschichte der Stadt und wurde für seine Forschungen und sein soziales Engagement 1947 mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Ettlingen ausgezeichnet.
Friedrich Kücherer (1827-1900)
Friedrich Kücherer unterrichtete als Lehrer an der Gewerbeschule und der höheren Bürgerschule. Für seine 40-jährige Tätigkeit wurde er 1896 zum Ehrenbürger ernannt.
Wolfgang Lorch (1940-2014)
Wolfgang Lorch war nicht nur Rektor der Anne-Frank-Realschule, sondern auch ein begnadeter Heimatforscher. Viele Publikationen und Artikel über die Geschichte der Stadt Ettlingen stammen von ihm. Wegen seines ortsgeschichtlichen und kulturellen Engagements erhielt er 2014 die Ehrenbürgerwürde.
Dr. Dr. h. c. Wilhelm Lorenz (1842-1926
1890 erwarb Wilhelm Lorenz eine Blechwarenfabrik in Ettlingen und gründete damit eine der bekanntesten Firmen der Stadt. Während der Lebensmittelkrise nach dem Ersten Weltkrieg versorgte er die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und ließ wegen des Wohnungsmangels Arbeiterwohnungen bauen. Für dieses soziale Engagement wurde ihm 1919 die Ehrenbürgerwürde verliehen.
Kurt Müller-Graf (1913-2013)
Er war der erste Intendant und Mitinitiator der Ettlinger Schlossfestspiele und machte diese über die lokalen Grenzen der Stadt bekannt. Kurt Müller-Graf war ein leidenschaftlicher Schauspieler und erhielt zum Dank für die Etablierung der Schlossfestspiele 2008 das Ehrenbürgerrecht.
Prof. Rudolf Plank (1886-1973)
Professor Plank leistete wertvolle Forschungsarbeit in der Entwicklung eines Gefrierverfahren zur Konservierung von Lebensmitteln und war maßgeblich am Wiederaufbau der Technischen Hochschule in Karlsruhe nach dem Krieg beteiligt. Für seine lokalen und nationalen Verdienste als Forscher und Förderer wurde er 1960 zum Ehrenbürger ernannt.
Hugo Rimmelspacher (1906-1986)
Der gelernte Ingenieur Hugo Rimmelspacher leitete 26 Jahre als Oberbürgermeister die Geschicke der Stadt Ettlingen. Er engagierte sich für die Partnerschaften mit den Städten Epernay und Middelkerke und leistete wertvolle Aufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg. Für seine Verdienste wurde er 1974 zum Ehrenbürger ernannt.
Joseph Rummel (1876-1964)
Nur eine kurze Zeit lebte Joseph Rummel in Ettlingen, doch die Stadt blieb ihm immer in guter Erinnerung, auch als seine Familie nach Amerika auswanderte. Er wurde Pfarrer und schließlich Erzbischof von New Orleans. Nach beiden Weltkriegen sammelte er Spenden und Lebensmittel für die Ettlinger Bürger in seiner Gemeinde. Auch setzte er sich aktiv gegen die Rassentrennung ein und erhielt hierfür und für seine Verdienste um die Stadt Ettlingen 1955 das Ehrenbürgerrecht.
Mathias Schach (1800-1874)
Mathias Schach war der erste Ehrenbürger von Ettlingen. Seine Ehrenbürgerwürde erhielt er in Anerkennung für seine Leistungen als Oberlehrer im Lehrerseminar und in der städtischen Knabenschule.
Joseph Schleinkofer (1821-1904)
Der Gerichtsnotar Joseph Schleinkofer wurde für seine 20-jährige Tätigkeit als Notar und für sein soziales Engagement im Bürgerausschuss 1894 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.
Karl Springer (1871-1950)
Der Weinhändler Karl Springer war leidenschaftlicher Heimatforscher der Ettlinger Geschichte. 1931 wurde er für seine umfangreichen Forschungen und Publikationen mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.
Dr. Erwin Vetter (1937- )
Bereits 1987 wurde Dr. Erwin Vetter die Ehrenbürgerwürde der Stadt Ettlingen in Anbetracht seiner Verdienste um die Stadt Ettlingen während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister verliehen. Er war maßgeblich an der Neubildung der Stadt Ettlingen und an der Planung und Durchführung der Altstadtsanierung beteiligt. Auch heute ist der Wahl-Ettlinger ein aktiver Teil der Gemeinde und bringt sich in die Gemeinschaft ein.
Bruchhausen
Franz Kühn (1919-2000)
Lange Jahre war Franz Kühn Bürgermeister der Gemeinde Bruchhausen und wurde nach der Neubildung der Stadt Ettlingen zum Ortsvorsteher ernannt. Für seine Verdienste für die Gemeinde erhielt er 1978 die Ehrenbürgerwürde.
Oberweier
Josef Diebold (1880-1973)
Der gelernte Maurer verdiente sich 1970 seine Ehrenbürgerwürde durch seine Hilfe beim Wiederaufbau der durch den Krieg beschädigten Kirche und dem Ehrenmal auf dem Parkplatz. Auch beim Bau des Friedhofs und der Leichenhalle war er maßgeblich beteiligt.
Schöllbronn
Josef Alois Fettig (1886-1961)
Über 25 Jahre war Josef Alois Fettig Seelsorger und Gemeindepfarrer von Schöllbronn. In diesen Zeiten kümmerte er sich um die Nöte und Sorgen der Bevölkerung während des Krieges und erhielt 1954 zum Dank die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Schöllbronn.
Otto Haberstroh (1908-1985)
Für sein seelsorgerisches Wirken und seine Beteiligung an der Renovierung der Gemeindekirche St. Bonifatius wurde Otto Haberstroh im Jahr 1970 zum Ehrenbürger der Gemeinde Schöllbronn ernannt.
Spessart
Ottilie Decker (1872-1951)
Die erste Hauptlehrerin von Spessart, Ottilie Decker, wurde 1948 von der Gemeinde Spessart mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Sie unterrichtete nicht nur an der Gemeindeschule, sondern war nach dem Zweiten Weltkrieg aktiv am Wiederaufbau des schulischen Lebens in der Gemeinde beteiligt.
Otto Junker (1892-1970)
Über viele Jahre hinweg begleitete Otto Junker als Pfarrer die Spessarter Gemeinde und wurde für seine Loyalität 1958 mit der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Spessart geehrt.
Karl Ludwig Martus (1859-1942)
Karl Ludwig Martus bekleidete 24 Jahre das Amt des Hauptlehrers in der Spessarter Gemeindeschule. Für seine Verdienste als Lehrer und seine Initiative bei der Gründung des Obst- und Gartenbauvereins Spessart 1920, während der großen Lebensmittelknappheit, wurde er 1931 mit dem Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Spessart ausgezeichnet.