Was gehört in den Abfluss

Durch die Entsorgung von „nur kleinen Artikeln“, die eigentlich nicht in die Toilette gehören, haben unsere Entwässerungsanlagen große Probleme. Auch hier ist es wahrscheinlich den meisten Bürgern nicht bewusst, was sie mit der Entsorgung von Damenhygieneartikeln, Feuchttüchern, Wattestäbchen in der Toilette anrichten. Mit so einem einzelnen „Artikel“ werden unsere Einrichtungen fertig, jedoch denken leider viele so und daher sammeln sich gerade in unseren Pumpwerken diese „Artikel“ an und verfilzen in einem immer größer werdenden Klumpen der letztendlich die Pumpe lahmlegt.

Wegen dieser „Kleinigkeiten“, die entsorgt werden, müssen unsere Kollegen häufig die Pumpen reinigen und die „Filzreste“ entfernen. Dass das nicht unbedingt eine angenehme Aufgabe ist, kann sich jeder von uns vorstellen. Deshalb sollte schon aus Respekt vor unseren Kollegen, die sich darum kümmern, dass unsere aller Toiletten, Waschbecken, Spülmaschinen, Waschmaschinen etc. einen funktionierenden Abfluss haben, jeder nur Dinge den Abfluss herunterspülen, die dort auch hinein gehören. Dazu gehören menschliche Ausscheidungen, Spül- und Waschmaschinenabwässer und Dusch- oder Badabwässer. An festen Materialien nur Toilettenpapier. Das Toilettenpapier hat die Eigenschaft, nicht zu verklumpen, im Gegensatz zu Taschentüchern, Handtrockentüchern oder gar Feuchttüchern, Binden, Tampons, Haare und vieles mehr.

Verstopfte Abwasserpumpe durch verfilzte Gewebereste
Bild: Verstopfte Abwasserpumpe durch verfilzte Gewebereste

Ein weiteres Problem sind Speisereste und dazu gehören auch Fett- und Ölrückstände in den Pfannen und Töpfen. Die Speisereste lassen die Populationen von Ratten im Kanal ansteigen, die wiederum Krankheiten aus dem Kanal wieder zu Tage fördern und andere Menschen damit infizieren.

Fette und Öle sind sogenannte lipophile Stoffe. Die lipophilen Stoffe schaden unseren Entwässerungsanlagen in mehrfacher Art und Weise. Zum Beispiel verstopfen sie auf Dauer ihre eigene Abwasserleitung und unsere Pumpen und Messeinrichtungen - auf die unangenehme Reinigung der Pumpen wurde schon zuvor eingegangen. Außerdem wirken sie säuernd auf unseren Kanal und setzen so die Lebensdauer der Entwässerungseinrichtungen deutlich herab. Letztendlich müssen die vielen kleinen Fehleinleitungen die Ettlinger Abwassergebührenzahler durch erhöhte Gebühren wieder begleichen. Also bitte Töpfe und Pfannen beispielsweise mit einem Küchentuch grob auswischen und dann erst in die Spüle oder die Spülmaschine. Suppenreste, Soßenreste und sonstige Speisereste gehören in die Mülltonne oder auf den Kompost!

Fettbollen im Pumpwerk Fére-Champenoise-Straße
Bild: Fettbollen im Pumpwerk Fére-Champenoise-Straße

Auch hier gilt: Eine einzelne Fehleinleitung stellt in der Regel kein Problem dar. Da es aber leider für viele angenehmer ist, gewisse Dinge in der Toilette runter zu spülen, als in die Mülltonne zu tragen, ist das ein Problem.

Betonablagerungen im Seitenanschluss führen zu Rückstau und ggf. Verstopfung der Hausentwässerungsleitung
Bild: Betonablagerungen im Seitenanschluss führen zu Rückstau und ggf. Verstopfung der Hausentwässerungsleitung

Abgesehen von den oben aufgeführten Dingen möchten wir grundsätzlich darauf aufmerksam machen, dass die Kläranlagen mit normalen häuslichen Abwässern zurechtkommen, dass aber gerade Stoffe, die nicht in den Kanal dürfen (Medikamente, Reinigungsmittel, Chemikalien) nicht herausgefiltert werden können und so wieder in unser Ökosystem eingeleitet werden. Damit kommen diese über den natürlichen Wasserkreislauf wieder zurück zu uns Menschen.

Näheres hierzu finden Sie auch hier im Flyer „Was kann in die Toilette?“ (PDF, 150 KB) der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), die sich auch die Mühe gemacht hat, den Text in verschiedene Sprachen zu übersetzen, um damit möglichst viele Bürger zu erreichen.