Mit Nemo durchs Wasser gleiten

Schwimmen muss man können. Da es immer weniger Kinder beherrschen, wurde die Ettlinger Schwimmoffensive an den Grundschulen gestartet, dank der Unterstützung durch die Bürgerstiftung Ettlingen und die Stadtwerke Ettlingen GmbH.

Schwerelos im Wasser dahingleiten. Für Menschen, die schwimmen können, eine Traumvorstellung. Für manche Kinder wäre es schön, wenn sie überhaupt wüssten, wie man sich über Wasser hält. Die Zahl dieser Kinder hat sich in den zurückliegenden fünf Jahren verdoppelt. Auffällig, dass der Anteil der Nichtschwimmer bei finanziell schwächer gestellten Familien besonders hoch ist. Doch Schwimmen darf kein nice to have sein, sondern kann im Ernstfall lebensrettend sein.
Und damit wirklich alle Kinder erreicht werden und alle am Ende der Grundschule sicher schwimmen können, wurde vom Bildungsamt gemeinsam mit der Bürgerstiftung Ettlingen, den Stadtwerken Ettlingen und den Schulen das Projekt Ettlinger Schwimmoffensive geboren. Dahinter verbirgt sich eine pragmatische und zugleich geniale Idee, so Stadtwerkegeschäftsführer Steffen Neumeister. Die Sportlehrer/-in werden durch eine „Schwimmassistenten/-in“ unterstützt. Fünf sind es mittlerweile, die vom DLRG oder von der SSV Ettlingen kommen. Sie sorgen nun an der Seite der Kinder und des Lehrers/-in dafür, dass aus den Kindern „Wasserratten“ werden. Rund 1000 Grundschüler seien es derzeit, ließ Anja Englisch vom Bildungsamt wissen.

Den idealsten Partner an seiner Seite hat das Bildungsamt mit Manfred Reuter, Initiator des Projektes Schwimmfix in Karlsruhe und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung. Es war eine tolle Zusammenarbeit, hob Reuter heraus, der deutlich machte, eine Lehrkraft mit bis zu 28 Kindern beim Schwimmen geht nicht. Deshalb finanziert die Bürgerstiftung zusammen mit den Stadtwerken auch das Projekt. Denn ohne Moos ist auch im Wasser nix los. Die Kosten liegen bei rund 13 000 Euro.

Susanne Wehrle, Rektorin der Thiebauthschule zeigte sich begeistert über die qualifizierte Schwimmbegleitung und dass die Fortbildung wirklich super gewesen sei. Dort haben wir methodische Kniffe mit auf den Weg bekommen. Sie erinnerte auch an die mehr als offenen Ohren von Stefanie Wagner, geschäftsführende Rektorin der Ettlinger Schulen für dieses Projekt. Oberbürgermeister Johannes Arnold dankte allen Beteiligten. Er sparte aber auch nicht mit Kritik, die sich ans Land richtete, das sich aus der Pflicht des Sportunterrichtes, der Schulsozialarbeit nimmt. Aus den ureigenen Kultusaufgaben. Für rund zweieinhalb Jahre ist das Projekt gesichert, das keine Eintagsfliege, sondern ein Kontinuum sein sollte.
 

Gerade die Koltermann-Stiftung innerhalb der Bürgerstiftung habe sich die Bildungsförderung auf ihre Fahnen geschrieben, so Vorstandsmitglied Dr. Robert Determann, von der Leseförderung bis hin zu Bewegungsangeboten.