Cembalo

Das Cembalo ist historisch gesehen das Vorgängerinstrument des Klaviers. Zahlreiche Werke, die heute wie selbstverständlich auf dem Klavier interpretiert werden, sind ursprünglich für das Cembalo komponiert worden. Die Töne werden erzeugt, indem ein von der Taste bewegter „Springer“ die Saite anzupft. Der Klang des Cembalos ist zart und durchsichtig, bei akkordischem Spiel auch perkussiv. In der Barockmusik, dem „Generalbaß“-Zeitalter, in der die Musik sehr vom Baß her bestimmt ist, gehörte das Cembalo zu den wichtigsten Instrumenten überhaupt.
Cembali gibt es mit einem oder mit zwei Manualen und zwei oder drei Registern.
Dem Cembalo verwandte Instrumente sind das Spinett und das Virginal.

Viele Cembalisten haben vom Klavier oder der Orgel herübergewechselt, bzw. lernen Cembalo als Zweitinstrument neben diesen beiden Instrumenten. Jedoch ist es genauso möglich, direkt, ohne spezifische Vorkenntnisse, mit dem Cembalo zu beginnen. Mögliches Alter für den Einstieg ist etwa fünf Jahre, abhängig vom allgemeinen Entwicklungsstand, doch steht natürlich auch einem späteren Zeitpunkt nichts entgegen. Interessierte und Neugierige können das Instrument bei einem Beratungsgespräch ausprobieren und näher kennenlernen.

Cembalisten steht zunächst die Musik aus dem Mittelalter, der Renaissance, des Barock und der Frühklassik zur Verfügung. Die zahlreichen „Klavier“solowerke, die Bach, Sarlatti und andere Barockkomponisten geschrieben haben, erklingen erst auf dem Cembalo in ihrer ursprünglichen Gestalt. Unentbehrlich ist das Cembalo zur Begleitung praktisch aller Instrumente und Gesang in der Alten Musik und eine tragende Rolle spielt das Cembalo bei großen Chor- und Orchesterwerken, Messen und Oratorien, wo es das harmonische Fundament der Musik bildet.
Fortgeschrittene Cembalisten lernen zudem die improvisatorische Ausgestaltung ihrer Stücke, eine Praxis, die in der Barockzeit für fast alle Instrumente üblich war, in folgenden Musikepochen jedoch verlorengegangen ist. Auch in unserem Jahrhundert gibt es Komponisten, die das Cembalo neu entdeckt und Werke eigens dafür komponiert haben. Einen eigenen Reiz erhalten speziell arrangierte Klavierstücke aus dem Pop- und Jazzbereich, wenn sie auf dem Cembalo erklingen.