Kampagne „Ettlingen. Mobil miteinander“ nimmt Fahrt auf: Ab 1. April gibt’s die Mitschiebzentrale!

Ein Problem mit Augenzwinkern thematisieren, dies ist dem Stadtmarketing einmal mehr gelungen: morgen, am 27. März, beginnt offiziell die neue Kampagne "Ettlingen. Mobil miteinander" unter dem Motto „Mehr wir. Weniger ich.“, die die Belange verschiedener Verkehrsteilnehmer unter einen Hut bringen möchte. Dies gelingt mit Hilfe tierischer Protagonisten: dem sturen Esel, der meckernden Ziege, der schnatternden Gans und der rasenden Sau, die jeweils für ein Mehr und für ein Weniger stehen: „Mehr Achtsamkeit, weniger Geschnatter“ oder  „Mehr Lächeln, weniger Zicken“ beispielsweise.
 
„Das Projekt hat einen ernsten Hintergrund“, machte Oberbürgermeister Johannes Arnold in einem Pressegespräch am Montag dieser Woche deutlich. Denn in den zurückliegenden Wochen und Monaten häuften sich Beschwerden von Fußgängern, die sich an Radfahrern in der Innenstadt störten, und umgekehrt. Wohl gemerkt: es ging dabei überwiegend um das subjektive Empfinden der Passanten und Radler, Unfälle waren laut Aussage von Daniel Schön vom Ordnungsamt zum Glück nicht zu verzeichnen. „In der Innenstadt sind Radfahrer grundsätzlich erlaubt, das soll auch so bleiben, mit gewissen Einschränkungen, die akzeptiert werden müssen“, so der OB. An den vielbesuchten Markttagen müssen Radler beispielsweise im Bereich des Marktes aus Sicherheitsgründen absteigen, mehr als verständlich.

Doch auch außerhalb der Marktzeiten ist eine gegenseitige Rücksichtnahme in den geschäftigen Fußgängerzonen unabdingbar, auch wenn die Gedanken vielleicht schon im Café oder bei der nächsten Erledigung sind oder wenn der Begriff „Schrittgeschwindigkeit“ unterschiedlich ausgelegt wird. 
 
Im November 2023 und nochmals im März diesen Jahres hatte der Oberbürgermeister  alle Verkehrsteilnehmer zu Gesprächen am Runden Tisch eingeladen, „ergebnisoffen und unter externer Moderation“, wie Arnold betonte. Über 40 Personen waren den Einladungen jeweils gefolgt, „mit guter Verteilung, alle Typen waren vertreten, vom sportlichen Radfahrer über den E-Bike-Nutzer und leidenschaftlichen Autofahrer bis zum überzeugten Fußgänger und Läufer nebst allen Mischformen.“ Es gab Arbeitsgruppen, die die Belange, Vorstellungen und Anregungen der einzelnen Verkehrsteilnehmergruppen formulierten, Quintessenz der ersten Gesprächsrunde: es funktioniert im großen Ganzen, dennoch braucht es ein ‚Mehr‘ an Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, aber auch an Information.
 
Um dem Thema alle Schärfe zu nehmen, um trotzdem die Anliegen der einzelnen Verkehrsteilnehmer darzustellen, um Motivation zu erzeugen und die Blickwinkel der jeweils anderen in die Köpfe zu bringen, wurde die Kampagne vom Amt für Marketing und Kommunikation initiiert und entstand in Zusammenarbeit mit den Agenturen Version1 und Nacona.

Flankierend wird das Ordnungsamt aufklärende Kontrollen durchführen, die Beschilderung wird neu konzipiert und es wird Aufkleber fürs Pflaster in den Fußgängerzonen geben. Zudem wird erstmals eine Geschwindigkeitsmesstafel für Radler eingesetzt. Die Plakate werden gestreut und in den sozialen Medien wird mit den tierischen Motiven für mehr Toleranz und Rücksichtnahme geworben.
Zudem wird am Samstag, 6. April, auf dem Schlossvorplatz rund um den Narrenbrunnen die der Radaktionstag stattfinden von etwa 9 bis 14 Uhr, dort wird es laut dem Radbeauftragten des Planungsamts, Verkehrsplaner Clemens Weber, einen Infostand von Planungsamt und Ordnungsamt geben und ein Fahrradquiz für kleine Radler, zudem wird der ADFC vertreten sein mit einer Aktion, die Geschwindigkeitsmesstafeln für Radfahrer und die Kampagne werden präsentiert und der Kommunale Ordnungsdienst wird vor Ort sein. 
 
Darüber hinaus, und dies wird sicherlich das Highlight der Veranstaltung, wird sich die neue Mitschiebezentrale vorstellen, die erste weltweit. Wer sich vorab informieren will über diesen innovativen und einzigartigen Ansatz zu einem bessern Miteinander von Fußgängern und Radfahrern, der schaue sich den Film auf der Homepage der Stadt an unter www.ettlingen.de/mobilmiteinander, der ab 1. April dort und in den Sozialen Medien zu sehen sein.
„Beim Dreh wirkten sowohl Teilnehmerinnen und Teilnehmer des runden Tisches mit wie auch weitere bekannte Ettlinger Gesichter", berichtete MaKo-Leiterin Sabine Süß.
 
Weiter geht’s mit den Aktionen dann beim Stadtradeln im Juni, zudem wird es noch in diesem Jahr, voraussichtlich sogar noch vor der Sommerpause, einen weiteren Runden Tisch geben. „Dort werden wir dann ein erstes Resümee der Kampagne ziehen können“, so OB Arnold.