Wald bleibt weiterhin ein "Sorgenkind"

Winterzeit ist Erntezeit für den Forst. Der Regen der vergangenen Wochen hat für Freude bei den Männern des Waldes gesorgt, der durch die Hitze der vergangenen Jahre sehr gelitten hat.

Der Regen im Frühjahr und auch in den Sommermonaten hat zwar zu einer Regeneration des Waldes beigetragen, doch die Folgen der Hitze und der Dürre sind nicht zu übersehen. Im gesamten Landkreis bleiben etwa 50 Prozent der Wälder deutlich geschädigt. Die Vitalität der Hauptbaumart Buche hat sich extrem verschlechtert, sie reagiert zeitverzögert im Gegensatz zu Fichte und Tanne, die rasch absterben. Deshalb gehören die Kontrolle und Fällung der Gefahrenbäume, deren Oberkronen bereits abgestorben sind, während der untere Kronenbereich noch lebt, das ganze Jahr über zur Hauptaufgabe der Forstwirte. Randbäume an Straßen oder Wegen müssen mit Hilfe von Spezialfirmen zurückgeschnitten oder gefällt werden, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.

Vermehrt wurde in Buchenbeständen eingeschlagen, da die Buchen überdies an einem Pilzbefall leiden, der zur raschen Holzzersetzung führt.

Von den geplanten 13 000 Festmetern konnten zwar nur 10 000 entnommen werden, Stichwort durchweichte Waldböden, aber wegen der guten Preise für Buchenholz und der starken Nachfrage nach Brennholz konnten die Holzverkaufserlöse erreicht werden. Viel Zeit wurde in den Aufwuchs der natürlich Buchenverjüngung im Wattkopf investiert. Um die Vitalität zu stärken, werden klimaresistentere Arten gepflanzt, der Forst setzt auf Mischbestände, so dass beim eventuellen Ausfall einer Baumart die Lücke durch andere Art geschlossen wird, sprich Kiefer statt Fichte und Eiche, Hainbuche und Spitzahorn als Ersatz für die Buche. Und durch die Anpflanzung von nicht heimischen Baumarten auf Versuchsflächen will der Forst neue Erkenntnisse über die Eignung erhalten.
 

Die Holznutzung wird 2024 wie auch 2025 zurückhaltend sein. Sprich der Einschlag liegt wieder bei 13 000 Festmetern. Weiter investiert wird in Jungbestände. Rund 9 600 neue Pflanzen werden es 2024 sein. Die in den zurückliegenden fünf Jahren gesetzten Bäume sind mittlerweile so hoch, dass sie nicht mehr von Unkraut überwuchert werden, die Kultursicherung reduziert sich dadurch.
Die Waldkulturkosten liegen 2024 und 2025 bei rund 130 000 Euro, für den Holzeinschlag werden rund 485 000 Euro respektive 2025 knapp 500 000 Euro in die Hand genommen werden.

Bei den Investitionen stehen für 2024 und 2025 eine Neubeschaffung eines Löschtanks und die Ersatzbeschaffung eines Forstschleppers auf der Agenda. Gerade im Hinblick auf die Waldbrände, besonders im Bereich des Hardtwaldes, ist eine frühzeitige Bekämpfung von noch kleinen Brandherden entscheidend. Der Tank fasst bis zu 1 600 Liter Wasser, er kann an den Forstschlepper angebaut werden und so in schwieriges Terrain gebracht werden. Überdies kann der Löschtank zur Bewässerung von frisch gepflanzten Jungbäumchen verwendet werden.

Rund 400 000 Euro kostet der neue Forstschlepper, der den über zehn Jahre alten ersetzen wird, der mehr als 7 600 Betriebsstunden auf dem Buckel hat. Bei ihm treten immer häufiger Reparaturen auf.
 
Der Universalschlepper kann sowohl im Schwachholzbereich eingesetzt werden als auch bei der Umlagerung von Käferholz, bei der Wegeunterhaltung, bei der Baumpflanzung sowie bei der Reisigbeseitigung ist er unverzichtbar und trägt zur ergonomischen Entlastung der Waldarbeiter bei.