Aschermittwochsgeldbeutelwäsche am Narrenbrunnen: Große Trauer um dahingegangene Fasnet

OB-Stellvertreterin Christa Stauch übernimmt den Rathausschlüssel

Die Fasnet ist dahin, schlimmer noch: sie hatte in diesem Jahr ein ganz besonders kurzes Leben: nur eine Handvoll toller Wochen waren ihr beschieden, und daran ist niemand anders schuld als der Mond….
Denn die Fasnet richtet sich nach Ostern: der Ostersonntag wiederum ist immer der 1. Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond. Und da heuer der Ostersonntag schon am 31. März ist… aber dies nur am Rande. Trösten konnte dieses Faktum die Narren nicht, und auch Christa Stauchs freundliche Worte – die Stadträtin, ganz ungewohnt in schwarzer Trauerkleidung, war in Vertretung von Oberbürgermeister Johannes Arnold am Narrenbrunnen – brachte den Narren keinen Trost in ihrem Wehklagen wegen der jüngst verstorbenen Fasnet. Tränenreich wuschen die Präsidentinnen und Präsidenten der Fasnet- und Carneval-Vereine der Stadt ihre durch die Kampagne leergefegten Geldbeutel am Narrenbrunnen in der Hoffnung, dass sie bis zum Kampagnenstart wieder wohlgefüllt sein werden. Begleitet wurde die Geldbeutelwäsche von Nicola Hiltscher und Klaus Glasstetter von den Wasenknodlern, die mit Posaune und Trompete „Alles was Gaiße hat…“ intonierten.

Der Rückblick, den Bernd Eyberger vom Närrischen Dreigestirn auf die Kampagne warf, begann mit der abermaligen Verurteilung von OB Johannes Arnold im November vergangenen Jahres und der Übernahme von Macht und Rathausschlüssel durch die Narren.
Bedingt durch besagte Kürze der Kampagne nahm die Fasnet danach schnell Fahrt auf. Viele Besucher und Gäste kamen zu den Veranstaltungen nach Ettlingen, die Prunk- und Damensitzungen oder das Narrendorf in Spessart erfreuten sich großer
Beliebtheit, viele tausend Narren (manche sprechen von 20.000 Personen)  feierten am Samstag in Schöllbronn das super Narrenwetter, die 82 Gruppen und etwa 2.000 aktiven Masken und Musiker. Schätzungsweise 17.000 sahen den Rosenmontagsumzug in der Kernstadt mit 76 Hästrägergruppen,  Guggimusiken, Kindergärten und mehr. 
„Wir freuen uns, dass wir inzwischen die Rathausmitarbeiterschaft, allen voran OB Arnold und Bürgermeister Dr. Heidecker, zu aktiven Narren gemacht haben“, so Eyberger schmunzelnd. Froh sei man auch, dass man mit der bekannten Stadträtin Christa Stauch eine  OB-Stellvertreterin habe, die „ihre Freude an der Fastnacht“ habe und auch aktiv mit dabei sei.
Der Dank Eybergers galt dem Kultur- und Sportamtsleiter Christoph Bader und seinem Team fürs Organisatorische rund um den Rosenmontag und so, den Tanzgruppen der Narrenvereinigung und der Trainerin fürs Sportliche.

Dann kamen die Fürbitten: die Stadt möge weiter fleißig für Themen für die spitzen Zungen der Narren sorgen, der OB weiterhin der Fasnet gewogen sein und sie unterstützen, ebenso Christa. Das Vogel möge die Pforten für den Narrenschmaus öffnen, der Rosenmontagsumzug so beliebt sein und gut (und ohne Pausen) ablaufen, Idioten, die meinen, schlägern zu müssen, aussterben, und die Zusammenarbeit und Ideenschmiederei in der Narrenvereinigung möge weiter gut laufen.
Christa Stauch fasste gereimt die 95 Tage der Narrenregierung zusammen und lobte die gute Resonanz und die „große gemeinsame Schau der Vereine am Rosenmontag.“ Dann forderte sie den Rathausschlüssel zurück, den ihr Karl-Heinz Guhl vom Dreigestirn denn auch gab.