Zusammen Fahrt aufnehmen im Gewässer der Erneuerbaren Energien

Eine historische Zusammenkunft war das am Dienstag dieser Woche im Grünhaus der Stadtwerke Ettlingen: Denn dort trafen sich Rathauschefs und Geschäftsführer Raphael Knoth Bürgermeister Rastatt, Sebastian Haag, Geschäftsführer Stadtwerke Bruchsal, Andreas Hintz Stadt Bretten, Birgit Schwegle Geschäftsführerin der Umwelt- und Energieagentur Landkreis Karlsruhe, Fabienne Körner, Geschäftsführerin Energieagentur Mittelbaden, Kristine Simonis, Karlsruher Energie und Klimaschutzagentur und Herbert Marquard Geschäftsführer Stadtwerke Pforzheim, um den Startschuss für das Netzwerk Erneuerbare Energien Mittlerer Oberrhein (NEEMO) zu geben.

Wer zusammen arbeitet dem gelingt vieles besser und leichter, hob Oberbürgermeister Johannes Arnold in seiner Begrüßung heraus. „Mit unserem großen Wissensschatz können wir gemeinsam nachhaltige und effiziente Energielösungen entwickeln“. Deshalb hat er auch dieses Know-how-Netzwerk initiiert. Deutlich machte er, wir müssen Fahrt aufnehmen, und lieber klein starten als zu groß."

Der Plenumssitzung in der vergangenen Woche waren bereits zwei Treffen vorangegangen, die fachlich und inhaltlich tragfähige Vorschläge erarbeiteten.
 

Mit ihrer Unterschrift dokumentierten alle Beteiligten ihre Willensbekundung und verabschiedeten zugleich ein Arbeitskonzept für eine effektive regionale Kooperation zur Förderung der Energiewende. NEEMO verfolgt die Idee, vorhandenes Fachwissen zu bündeln, um gemeinsam die Herausforderungen der Energiewende anzugehen und nachhaltige Energielösungen zu fördern. Carlos Schöll von der Agentur bächle&spree, Freiburg, Experte für Beratung und Moderation im kommunalen Umfeld erinnerte an den mehrfach ausgezeichneten Zusammenschluss re@di im Bereich Digitalisierung. Er ist eine Art Blaupause, aber NEEMO dürfe keine Kopie sein. Schöll illustrierte wie wesentlich und wichtig Visionen und deren Sinnhaftigkeit ist. Und er merkte an, dass es nun einer formalen Struktur von NEEMO bedürfe.
Anschließend stellte in einem Impulsvortrag Dr. Steffen Braun, stellvertretender Institutsdirektor des Forschungsbereichs für Stadtsystem-Gestaltung am Fraunhofer IAO in Stuttgart, die Bedeutung von zukunftsrobusten Bausteinen für die Quartiersentwicklung heraus, welche er aus verschiedenen Zukunftsszenarien identifiziert hat, um den Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und dem demografischen Wandel zu begegnen. Mit den Bildern eines hartgekochten Eis, eines Spiegel- und eines Rühreis illustrierte er eindrücklich die Veränderung der Stadtstruktur. Welche Form wird sie im Jahr 2053 haben. Quartiere werden zelluläre Strukturen bilden. Umfragen haben gezeigt, dass öffentliche Räume hohe Bedeutung für die Menschen haben, überdies sollte man CO2 auch als Ressource sehen und mehr die Künstliche Intelligenz gerade in Verwaltungsabläufen einsetzen, zur Beschleunigung von Verfahren wie beispielsweise bei Baugenehmigungen. Und die Erneuerbaren Energien bedürfen auch des Designs.
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Die Teilnehmer waren sich einig, dass NEEMO eine einzigartige Gelegenheit bietet, Synergien zu nutzen und die Region zu einem Vorreiter in der Energiewende zu machen. Die Unterzeichnung der Willensbekundung markierte den offiziellen Startschuss für dieses wegweisende Projekt.

In den kommenden Wochen werden Arbeitsgruppen gebildet und die gemeinsame Arbeitsphase eingeleitet, um konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Energietransformation zu entwickeln. Dabei wird zwischen Erfahrungsaustauschen zu bereits realisierten Projekten der einzelnen Mitglieder und künftigen gemeinsamen Großprojekten unterschieden.

Stadtwerkegeschäftsführer Steffen Neumeister machte deutlich, „wenn wir als Stadtwerke nicht das Thema anpacken, dann macht es keiner. Wir haben den direkten Draht zum Kunden“. Wir haben bislang von den strategischen Vorrichtungen der Generationen zuvor gut gelebt. Jetzt ist es an uns, neue Vorrichtungen zu initiieren, da die alten die Voraussetzungen nicht mehr erfüllen. Ein niedriger vierstelliger Betrag im Jahr zahlt jeder NEEMO-Teilnehmer. Nach einem Jahr wird es eine Evaluierung geben und Neumeister hofft, dass Carlo Schöll als Koordinator an der Seite von NEEMO bleibt.

Und dann griffen die Teilnehmer zum Stift, um mit ihrer Unterschrift ihren Willen zu bekunden für eine visionäre regionale Kooperation. Wenige Tage später unterschrieben auch die Stadtwerkegeschäftsführer Stefan Kleck von Bretten, Helmut Oehler von Baden-Baden und Thorsten Ruprecht von Gaggenau. Keine Netzwerkpartner aber dennoch werden Energie Südwest, sowie die Stadtwerke Rastatt, Landau und Speyer gerne zu dem einen oder anderen Erfahrungsaustausch dazustoßen, um ihr Wissen einfließen zu lassen.