Ein starkes Zeichen habt Ihr uns gestiftet

Man sieht vier Kreise, die miteinander verbunden sind.

Position beziehen kann und muss man bei der Gedenkstätte auf dem St. Augustinusheim, das die Jugendlichen geschaffen für andere Jugendliche, die während des Nationalsozialismus´ zwangssterilisiert wurden.

Nein kein Künstler, sondern die Jungs vom Metallbau und von der Gärtnerei des Augustinusheims haben ein Gedenkort auf ihrem Gelände gestaltet, der eindrücklicher, sinnhafter und anrührender nicht sein könnte für die Opfer von Zwangssterilisation und Missbrauch während des Nationalsozialismus´. Während der Stein mit der Aufschrift „Unseren Toten“ an die Vergangenheit erinnert, stehen die gedrehten und verzwirbelten Metall-Spiralen für die Zukunft und der japanische Ahorn in der Mitte ist das Symbol für Leben und Gegenwart, vor der man sich positionieren kann. Zwei Fußabdrücke fordern dazu auf. Alle verbeugten sich vor der Leistung der jungen Männer und zollten Respekt ihrer Idee und deren Umsetzung, die sie auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontierte.

Wir erinnern durch Geschichten und Geschichten werden durch solche Arbeiten physisch greifbar“, hob Stefan Krehl Geschäftsführer des Gut Hellberg bei der Einweihung heraus, zu der er u.a. Vertreter von Politik, Kirchen sowie vom TSV Ettlingen begrüßen konnte, eine Verantwortungsgemeinschaft. Krehl erinnerte daran, dass 2017 Moritz Faißt sich in seiner Bachelorarbeit mit den Vorgängen in den 30er Jahren im Augustinusheim beschäftigt hat. Missbrauch und Zwangssterilisation, wie geht man angemessen mit diesem Thema um. Er sei beeindruckt, wie die Jungs die Stätte gestaltet haben, man spüre die Handschrift. „Das Mahnmal sei von großer Bedeutung, es sei offen, ehrlich und ohne Zaun“, betonte denn OB Johannes Arnold. Erinnern, wo die Menschen sind und man wird daran erinnert, Positionen zu überdenken. Doch im Mittelpunkt dieses Gedenkortes steht die Würde des Menschen, sie war den Jugendlichen damals genommen worden. Und zugleich setzt das Mahnmal keinen Haken hinter die Vergangenheit, die nicht erledigt ist. Mit Blick auf die jungen Männer machte Arnold deutlich, „ein starkes Zeichen, das Ihr uns gestiftet habt“. Michael Spielmann Abteilungsleiter Kind-Jugend-Familie bei der Caritas hob die Bedeutung der Aufarbeitung heraus, und wie wichtig es sei, Konsequenzen daraus zu ziehen, aber auch Haltung zu zeigen, das werde im Augustinusheim gelebt. Was damals geschah, steht im Widerspruch zur christlichen Überzeugung, die Menschen sind schuldig geworden vor Gott.

Für den richtigen musikalischen Ton auf der Feier sorgte Reiner Möhringer von der Musikschule.