Weihnachtsgrußwort des OBs
Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ettlingen, sehr geehrte Damen und Herren, die Wochen vor Weihnachten haben ihren ganz eigenen Rhythmus: Es wird manchmal hektischer, obwohl wir eigentlich Ruhe brauchen, wir planen, organisieren und kaufen ein, treffen uns in den verschiedenen Runden – in den Familien, im Freundeskreis, in unseren Vereinen und Nachbarschaften. Und bei aller Betriebsamkeit ist diese Zeit auch eine Einladung, kurz innezuhalten: Was hat uns in diesem Jahr bewegt, was hat uns gefreut, was hat uns herausgefordert?
Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, dann denke ich weniger an einzelne Schlagzeilen als an das, was im Alltag oft untergeht: Menschen, die zuverlässig sind. Die nicht groß darüber reden, aber da sind – in Familien, unter Freunden, in der Nachbarschaft, in Gruppen, Initiativen und Vereinen. Die helfen, wenn jemand Unterstützung braucht. Die Verantwortung übernehmen, ohne dass jemand sie dazu auffordert. Diese stille Verlässlichkeit ist eine Stärke, die man einer Stadt nicht verordnen kann – sie entsteht, weil Menschen sie leben.
Das ist das Wichtigste, was bleibt – aber auch sonst war 2025 für Ettlingen ein Jahr, in dem viel gelungen ist – Kultur und Begegnung haben unsere Stadt wieder sichtbar geprägt: Veranstaltungen, die Menschen zusammenbringen, Gespräche, die Perspektiven öffnen, und Momente, die zeigen, wie lebendig Ettlingen ist. Ebenso wichtig sind die vielen alltäglichen Dinge, die funktionieren, weil viele mit anpacken: in den Schulen und Kitas, in der Verwaltung, bei Feuerwehr und Rettungsdiensten, in sozialen Einrichtungen – und nicht zuletzt im Ehrenamt. Ihr Engagement hält unsere Stadt zusammen. Dafür danke ich Ihnen sehr herzlich.
Gleichzeitig erleben wir, wie angespannt die Rahmenbedingungen geworden sind – wirtschaftlich, gesellschaftlich und finanziell. Gerade deshalb wünsche ich mir für 2026 eine Haltung, die uns handlungsfähig hält: Schluss mit dem täglichen Weltuntergang. Probleme benennen – ja. Aber dann Entscheidungen treffen, Projekte umsetzen und das stärken, was vor Ort wirkt.
Erich Kästner hat einmal geschrieben: „Wer wagt es, sich den donnernden Zügen entgegenzustellen? Die kleinen Blumen zwischen den Eisenbahnschwellen.“ Dieses Bild passt gut zu dem, was Kommunen heute leisten müssen: Wir können nicht alle Entwicklungen der Welt beeinflussen. Aber wir können dort, wo wir Verantwortung tragen, standhaft bleiben, pragmatisch handeln und mit Zuversicht gestalten. Vielleicht liegt in Kästners Bild noch ein zweiter, tröstlicher Gedanke: Diese „kleinen Blumen“ sind nicht spektakulär – aber sie sind hartnäckig. Sie stehen für all das, was unsere Stadt im Innersten trägt: die vielen guten Ideen, die Geduld im Alltag, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – auch dann, wenn es unbequem ist. Genau daraus entsteht Fortschritt: aus beständiger Arbeit, aus Verlässlichkeit und aus dem Willen, Dinge Schritt für Schritt besser zu machen.
Ganz konkret heißt das für Ettlingen: Wir entwickeln unsere Stadt behutsam weiter – mit Wohnraum, der gebraucht wird, mit guten Bedingungen für Kinder und Familien und mit starken Ortsteilen. Wir investieren in sichere Wege und eine funktionierende Infrastruktur, stärken Schutz und Vorsorge – etwa angesichts von Starkregen und Hitze – und bauen digitale Angebote so aus, dass sie im Alltag wirklich entlasten. Kurz: Wir wollen Ettlingen noch lebenswerter machen, ohne den Blick für das Machbare zu verlieren.
Für das zu Ende gehende Jahr gilt mein besonderer Dank allen, die Verantwortung für andere übernehmen – oft dann, wenn es darauf ankommt: den Einsatzkräften unserer Feuerwehr, den Rettungsdiensten, der Polizei sowie allen Mitarbeitenden im Gesundheits- und Pflegebereich. Ebenso danke ich den vielen Ehrenamtlichen, die in Vereinen, Kirchen und Initiativen, in der Jugendarbeit, im Sport, in der Kultur oder in der Nachbarschaftshilfe Zeit und Herzblut einbringen.
Gerade Ihnen aber auch uns allen wünsche ich, dass die Weihnachtszeit neue Kraft gibt: für Ruhe, für Dankbarkeit, für gute Gespräche – und für die kleinen Dinge, die oft am meisten bedeuten. Vielleicht ist es ein Besuch auf dem Sternlesmarkt, vielleicht ein Spaziergang entlang der Alb, vielleicht einfach ein Abend zu Hause ohne Termine.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedliches Weihnachtsfest, Gesundheit und Zuversicht – und für das neue Jahr 2026 viele gute Begegnungen, Gelassenheit in schwierigen Momenten und Freude an unserer Stadt.

