Nochmals erheblicher Zuwachs beim Anlagevermögen

Man sieht im Vordergrund die zwei Fahrstreifen der Pforzheimer Straße und im Hintergrund der Neubau der Stadtbau nebst dem ehemaligen Hotel Sonne, das noch saniert werden wi.

„Unser Anlagevermögen hat die 100 Mio. Euro-Marke gerissen“, merkte der Geschäftsführer der Stadtbau Ettlingen GmbH, Steffen Neumeister an. Er stellte gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker, die Bilanz 2024 vor. Bereits vor einigen Tagen hatte der Gemeinderat die Bilanz zustimmend zur Kenntnis genommen und dem Geschäftsführer und seinem Team, bestehend aus 24 Personen inklusive Hausmeistern und Reinigungskräften, großes Lob für ihre Arbeit ausgesprochen. „Die Leistung des recht kleinen Teams ist hoch einzuschätzen“, betonte auch Dr. Heidecker.

Das Anlagevermögen ist gegenüber dem vergangenen Jahr von knapp 90 Mio. Euro auf fast 102 Mio. Euro angewachsen, insgesamt beläuft sich das Bilanzvolumen auf über 108 Mio. Euro. Erhöht wurde das Fremdkapital, „diese Finanzierung von Vorhaben ist üblich“, so Neumeister, bedeute natürlich, dass in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden müsse. Leicht erhöht wurden die Umsatzerlöse, mehr Wohnungen führen zu höheren Einnahmen. Denn der Wohnungsbestand wurde gegenüber 2023 um 35 auf 572 erhöht, die Wohnfläche erhöhte sich um fast 3.000 auf über 36.800 Quadratmeter. In den vergangenen Jahren kamen durch die Festplatzbebauung und nun auch durch die Bebauung des Areals Alte Feuerwehr insgesamt 109 Wohnungen hinzu.

Der Jahresabschluss weist ein Minus von 840.000 Euro auf, „das sieht erstmal nicht schön aus, aber es sind so genannte rentierliche Schulden“, erklärte Neumeister. Denn bereits im kommenden Jahr rechne die Stadttochter wieder mit einem positiven Ergebnis, „nämlich dann, wenn die Einnahmen kommen“. Im Folgejahr werde die Kurve dann aller Voraussicht nach wieder etwas unter den Strich reichen, „im Schnitt ist ein ausgeglichenes Jahresergebnis unser Ziel, die ‚schwarze Null‘. Ursache für die Schwankungen sei der lange Vorfinanzierungszeitraum, der mittlerweile über 24 Monate umfasse, „das muss zwischenfinanziert werden." 2026 werden auf diese Weise die Vorhaben Kindergarten Kaserne Nord, Kindergarten Hornisgrindestraße Bruchhausen sowie Kirchenplatz negativ zu Buche schlagen. Sonne und Rose werden 2027 die Bilanz beeinflussen. „Der Zeitraum, bevor Mieten fließen, wird immer länger, hinzu kommen nach der Ideenfindung oder dem Ideenwettbewerb zahlreiche Voruntersuchungen, die mindestens ein Jahr dauern.“ Doch der klare Auftrag der Stadt lautet: Wohnraum schaffen. Weitere Projekte, die anstehen, sind die Holzbauoffensive mit einem Musterhaus aus heimischem Holz in Modulbauweise, was für weitere Vorhaben Blaupause werden soll, sowie das Vorhaben Hohewiesenstraße mit Neubauten ab 2030, geplant wird bereits.

„Eine Aufgabe der Stadtbau ist zudem der Erhalt historischer Gebäude in der Stadt“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Heidecker, man denke nur an die geschichtliche Bedeutung der Rose. Dort hatte man kürzlich Stuckdecken und Schablonentapetenreste entdeckt, beides wird auch künftig zu sehen sein. Neumeister dankte dem „mutigen und zugänglichen Aufsichtsrat“, der die Vorhaben mittrage. Dr. Heidecker merkte an, dass die Bautätigkeit der Stadtbau Ettlingen weiterhin notwendig sei, und betonte, dass 25 Prozent allen Wohnraums preisgebunden auf den Markt kommen, eine freiwillige Marge, die nicht jede Wohnbaugesellschaft zu leisten imstande und willens sei. 

Der Blick in die Zukunft sieht eine weitere Erhöhung des Wohnungsbestands, Fernziel bis 2032 und darüber sind bis zu 1.000 Wohneinheiten.