Gut Ding braucht Weil´
Der alte Allgemeinplatz ´gut Ding braucht Weil´ trifft messerscharf auch auf den Neubau auf der ehemaligen Feuerwehr zu. Doch es gereichte dem Gebäude und der Optik zu Ehren, noch dazu an einem solchen stadtbildprägenden Platz. Am vergangenen Samstag konnte einweihung gefeiert werden auch für den Wolfgang Lorch-Weg.
Um 9 Uhr ging der Reigen des Tages der offenen Türen los. Denn am vergangenen Samstag standen nicht nur auf der Alten Feuerwache die Türen des Neubaus weit offen, damit Interessierte einen Blick in die Büros werfen konnten, auch im BegegnungsLaden gab man sich die Türklinke in die Hand. Hier wurde das Zehnjährige gefeiert.
Vor ein paar Wochen sind das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft sowie das Stadtbauamt von der Otto- in die Pforzheimer Straße umgezogen, wo demnächst das Café Pierod für zusätzliches Leben im Haus sorgen wird. Es hat während der umfassenden Sanierung der Gebäude am Kirchenplatz dann im Neubau an der Pforzheimer Straße sein Interims-Domizil.
Groß war das Interesse an dem Verwaltungsgebäude, aber auch bei der Einweihung des Wolfgang-Lorch-Weges, bei der auch seine Witwe Renate und die Nichte Birgit Lorch sowie seine Schwiegertochter Dr. Gerstenmaier zu gegen waren.
Doch bis zur Einweihung dieses Weges, war ein langer Weg zu gehen. Am Ende war dies richtig und wichtig“, unterstrich Oberbürgermeister Johannes Arnold bei der Begrüßung. Er warf einen Blick zurück, als 2016 der Gemeinderat den Wettbewerb auslobte, als man 2017 erkannte, das man das Modell Investor und Architekt nicht weiterverfolge, und 2018 bei einer Waldbegehung schwor der OB den Gemeinderat darauf ein, dass die Stadtbau dieses Projekt realisieren möge, und sie folgten der Idee des OBs. Mit Architekt Jürgen Alshut Bau4 Architekten Karlsruhe,haben wir einen guten Partner an der Seite gehabt. 50 Wohnungen entstanden auf der ehemaligen Brachfläche überdies Raum für die Verwaltung. Hier findet Leben statt. Die viele Zeit, die wir in die Vorarbeit gesteckt haben, bisweilen mühevoll, habe sich gelohnt, die vielen Runde des Geszatltungsbeirates. Sie Herr Alsut und Herr Neumeister mussten oft schlucken, doch das Ergebnis gibt uns recht. Es fügt sich ein. Er dankte alle beteiligten vom Gemeinderat bis hin zu den Mitarbeiten fürs Durchhalten, aber auch der Familie Renon, dem Unternehmen Faktor Grün für die Außenflächenarbeit sowie dem Verkehrsplaner Wammetsberger, der oft viel Prügel bekommt, aber heute nur Lob.
Als 2018 die Stadtbau dieses Projekt übernahm, war es das größte, das urbanes Leben schaffe.
"118 Baugespräche gab es, 114 Jour fix“, ließ Heidecker wissen und, dass 2020 die Baurechtsbehörde das Baugesuch ablehnte. Bei voller Fahrt hat das Planungsbüro alles ausgetauscht und neu geplant, was letztendlich von Erfolg gekrönt war. „Eine konstruktive Zusammenarbeit, so der Bürgermeister.
Für das Vertrauen bedankte sich Architekt Jürgen Alshut, die Planungsarbeit sei intensiv gewesen auch wegen dieser stadtbildprägenden Stelle. Es sei nicht einfach für Architekten, wenn viele mitreden, doch hier habe es zum Erfolg beigetragen. 2000 Quadratmeter Bürofläche und über 2 900 Quadratmeter Wohnraum seien entstanden.
Der Mensch kann nicht alles möglich machen, deshalb gab es von Pfarrer Thomas Ehret Gottes Segen für den Ort der Arbeit und des Zuhauses.
Kaum war das Glockengeläut der Herz-Jesu-Kirche punkt 12 Uhr verstummt, konnte der Wolfgang Lorch-Weg eingeweiht werden, der einem neuen Stück Stadt einen Namen gebe, so Arnold. Es sei neben einer Adresse besonders ein Bekenntnis und eine Erinnerung an einen Mann, der viele Wege für die Stadt bereitet hat.
Der gebürtige Dohlenaze erhielt nach einem mehr als reichen Leben 2014 die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen, nachdem er bereits für sein 33-jähriges kommunalpolitisches Wirken das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte.
Er war ein Wegbereiter für die Ettlinger Erinnerungskultur. Sein Wissen fordert bis heute uns auf, wach zu sein.
Er war Wegbereiter in der Bildung, er war Wegbereiter der Partnerschaft mit Löbau.
Erinnern ohne Bildung bleibt stumm, Bildung ohne Bürgersinn folgenlos, deshalb braucht es diese Trias, so der OB. Doch ohne seine Familie, die ihm Rückhalt gab, hätte er dies nicht leisten können, hob Arnold heraus.
Für uns ist es ein besonderer Tag, mit Freude und Stolz hätte es meinen Schwiegervater erfüllt, betonte Lorchs Schwiegertochter Dr. Gerstenmaier. Lorch könne nicht ohne Ettlingen gedacht werden. Er war bürgernah, sein Blick galt den Schwachen, aber er war auch streitbar.
Danach enthüllt Renate Lorch zusammen mit OB Arnold das Schild für den Wolfgang Lorch-Weg. Mit einem abgewandelten Zitat „Mein Ettlingen, das lob ich mir“ erinnerte Arnold an Goethe, den Lieblingsdichter Lorchs
